FESTAKT “Eine wertvolle Investition”: Kinder der Eggersdorfer-Schule fühlen sich in sanierter Schule pudelwohl – Beitrag auf PNP.de am 28.05.2025 von Katja Elsberger

Berührend: „Schön, dass du da bist, so wie du bist – ob groß oder klein, wo auch immer du herkommst“, sangen die Schüler.  − Fotos: Elsberger

Ein Whirlpool wäre noch schön gewesen, ein Streichelzoo ebenso, wie auch eine Tiefgarage mit Rennbahn, eine Cocktailbar und eine Kartbahn: Aber diese Wünsche äußert Dr. Stephan Reichardt, Schulleiter der Franz-Xaver-Eggerstorfer-Schule in Vilshofen natürlich nur augenzwinkernd.

Denn mit dem Erreichten sind die Schüler und Lehrkräfte des Sonderpädagogische Förderzentrums (SFZ), das umfangreich saniert wurde, mehr als zufrieden. Mit einem unterhaltsamen Festakt feierten die Schulfamilie und Ehrengäste am Mittwoch die abgeschlossene Sanierung ihrer Schule.

„Neue Böden, neue Decken neue Technik“, fasste Architektin und Bauleiterin Christine Ott die geleisteten Maßnahmen zusammen. Ein Potpourri aus Möbeln „aus allen Epochen“ und die früher unübersichtliche Technik aus einer Menge Schaltern seien vereinheitlicht worden. 20 Kilometer Kabel seien dafür verlegt worden.

Aufzug fährt jetzt in den Keller

Nicht nur das: Entstanden sind eine helle, einladende Aula, ein Motorikraum mit Kletterwand, ein Snoezelenraum zur Entspannung sowie ein neuer Außenbereich mit Spielgeräten zum Austoben – nicht zur vergessen: ein Aufzug, der auch in den Keller fährt, wo sich die Werkräume befinden. Kinder, die nicht laufen können, mussten früher die Treppen runtergetragen werden. Die Werkräume wurden ebenfalls mit neuen Geräten und Werktischen ausgestattet. Sogar über eine nigelnagelneue Turnhalle darf sich die Schule freuen. Eigentlich sollte die Turnhalle aus den 1970er-Jahren nur saniert werden, doch dann wurde Schimmel entdeckt und eine außertourliche Generalsanierung in die Wege geleitet.

2022 war Fertigstellung geplant

Schimmel – nur eine der Überraschungen, mit denen Architektin Christine Ott umgehen musste. Corona, der Ukraine-Krieg und vier Wasserschäden verzögerten die Fertigstellung, die bereits 2022 geplant gewesen wäre, ebenfalls.

Rund vier Jahre war die Schule (teilweise) eine Baustelle. Dass es immer wieder mal laut rumpelte, hämmerte oder dröhnte, waren die Kinder gewöhnt. Aber jetzt heißt es ganz zur Freude der Schüler: Nie wieder bohren!

180.000 Euro von den Sternstunden

6,5 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet. Der Träger des Förderzentrums, der Verein Jugendpflege, wurde finanziell nicht belastet. Denn die erforderlichen Maßnahmen werden allumfassend gefördert durch die Regierung von Niederbayern. 180.000 Euro hat die „Aktion Sternstunden“ zusätzlich beigesteuert, damit ein Snoezelingraum – ein Raum zur Entspannung mit Wasserbett, ruhiger Musik und Lichtspielen – umgesetzt werden konnte.

„Eine wertvolle Investition“

„Der Raum hat wenige Reize und hilft dabei sich selbst wahrzunehmen. Eine wertvolle Investition“, sagte Nikolaus Dropalla, der die Gäste des Festaktes die sanierten Räume zeigte. Richtig austoben wiederum können die Schüler sich im Motorikraum mit Klettergerüst und im neu angelegten Garten mit Spielgeräten – beides erstmöglich durch die Spende der „Sternstunden“. „Wer hat es denn schon ausprobiert?“, wollte Bettina Naumann von der „Aktion Sternstunde“ wissen. Sofort gingen jede Menge Finger nach oben.

„Schön, dass du da bist mit all deinen Farben“

Die Gäste des kurzweiligen Festaktes waren sichtlich ergriffen von den Liedern und Einlagen der Schüler. „Jeder hier im Raum ist besonders“, sangen die Kinder. „Schön, dass du da bist mit all deinen Farben. Schön, dass du da bist, so wie du bist – ob groß oder klein, wo auch immer du herkommst.“ Es wurde getanzt, geklatscht, gesungen, gedreht, gehüpft, geturnt, gelacht – und sich so manche Träne verdrückt.

Kinder im Vordergrund

Vor allem die Kinder durften bei diesem Festakt zu Wort kommen. „Gefällt euch die Schule?“, fragte die stellvertretende Landrätin Cornelia Wasner-Sommer die Schüler gleich selbst. Und die Antworten zeigten: Die neuen Räume kommen gut an.

„Glückwunsch zu diesen wunderschönen neuen Räumlichkeiten. Weiterhin ein segensreiches Wirken“, wünschte der Leitende Regierungsschuldirektor Rainer Fauser. ‚

„Ihr musstet so viel ertragen. Ich hoffe, dass ihr den Schulalltag jetzt genießen könnt“, sagte Architektin Christine Ott, die die Baumaßnahme mit einem lachenden Auge abschließt, aber auch mit Wehmut. Denn sie hat die Schule ins Herz geschlossen.

Dass Vereine weiterhin die Kraft haben, solche Einrichtungen zu fördern – diese Hoffnung äußerte Georg Krenn, der Beiratsvorsitzender des Vereins Jugendpflege ist. „Er wünschte viel Kraft für die Weiterentwicklung der Schule.“

„Schön, dass ihr euch wohlfühlt“, sagte Bürgermeister Florian Gams, der dem Verein Jugendpflege dafür dankte, „dass man die Sanierung gestemmt und Mut bewiesen hat“. Man sei sehr froh, die Schule seit fast 60 Jahren in Vilshofen zu haben.

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