Kunstprojekt der Franz-Xaver-Eggersdorfer-Schule mit Hubert Huber – 40 Kinder sammeln Bilder und Erfolgserlebnisse

Ein Artikel der PNP-Redakteurin Helene Baumgartl am 21.Juli 2021

Das Bodenrelief liefert (von rechts) John (8) und Kadiatu (8) viele verschiedene Oberflächen. Künstler Hubert Huber (hinten Mitte) ermuntert die Kinder, diese Strukturen aufs Papier zu übertragen. −Fotos: Baumgartl

Künstler Hubert Huber zeigte am Dienstagvormittag 40 Kindern der Franz-Xaver-Eggersdorfer-Schule , wie viel Freude es bereitet, kreativ zu sein.

„Es funktioniert!“ Freudestrahlend streckt Mia ihr Bild in die Luft. Abwechslungsreiche Muster sind darauf zu sehen und ein paar Zahlen. Gefunden am Boden der Donaupromenade. „Jeder kann das“, so lautet die Botschaft der Kunstprojekte, die Künstler Huber Huber als Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Niederbayern (BBK) an Schulen durchführt.

Vier Klassen aus verschiedenen Förderschwerpunkten der Grundschulstufe wechseln sich den Vormittag über in Vilshofen ab. Rund um die Schiffsanlagestelle bietet sich ihnen eine Fülle „Stoff“, die Ergebnisse flattern an zwei Leinen lustig im Wind. So geht’s: Papier auf den Boden – oder jede andere Oberfläche – legen und mit einem dicken Graphit-Stift darüber streichen. Schon zeichnet sich die Struktur des Untergrunds ab und ein Bild entsteht.

„Diese Technik der Frottage eignet sich für unsere Schüler sehr gut. Sie ist voraussetzungslos, hier können alle kreativ sein“, sagt Schulleiter Dr. Stephan Reichardt, der zusammen mit seiner Stellvertreterin Heidi Kapfhammer, Bürgermeister Florian Gams und Landkreis-Kulturreferent Christian Eberle das fröhliche Geschehen an der Donaupromenade verfolgt. Erstaunlich, wie viele verschiedene Strukturen und Motive die Mädchen und Buben hier finden: Granitpflaster, in den Boden eingelassene Metallplatten, das Riffelmuster des Stegs, Mauerteile und am Ende sogar der Hinterreifen von Hubert Hubers Auto. Vor der Anlegestelle lockt das Boden-Relief „Vilshofen am Fluss der Zeit“. Ein paar Meter weiter stehen einige Kinder bei den Figuren des Kunstwerk „Zeitbogen“. Beliebteste Bilderquelle sind hier die Fußsohle des Salzsäumers und die Wade des Flößers.

Mit Feuereifer ist Yannick bei der Sache. Am Ende ist sein rechter Unterarm ganz schwarz vom Graphit. „Wo gibt es solche Stifte“, fragt der Achtjährige und erfährt von Hubert Huber, dass man sie für 1,50 Euro im Künstlerbedarf bekommt. Sechseckig und einen Zentimeter dick sind die Stifte aus Vollgraphit. Sie haben keine Holzschalung und brechen, wenn man sie fallen lässt. „Auch das sollen die Kinder lernen“, sagt der Künstler. Viel ist an diesem Vormittag nicht kaputt gegangen, die jungen Künstler haben gut auf ihr Werkzeug aufgepasst. Und sie haben eine Menge über Graphit gelernt, auch das war Hubert Huber wichtig. Die Schüler erfahren von ihm, dass man damit nicht nur zeichnen kann, sondern dass Graphit ein hervorragendes Schmiermittel und in ganz vielen Geräten enthalten ist: „Auch in Handys“.

Den geplanten Abschluss-Besuch im Graphitbergwerk Kropfmühl vereitelt Corona. Dafür taucht Hubert Huber mit den Kindern am kommenden Freitag in Hauzenberg in die Erdgeschichte ein, im Museum „Steinwelten“.

Artikel aus der PNP von Redakteurin Helene Baumgartl – Passauer Neue Presse vom 21. Juli 2021

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